Die elasto-hydrodynamische Schmierung tritt auf bei Wälzlagern, Zahnrädern und Nockenstößeln, deren Kontaktflächen hochbelastet werden. Aufgrund hoher Kontaktdrücke werden diese Flächen elastisch verformt. Die Theorie der Elasto-Hydrodynamik (EHD-Theorie) berücksichtigt die elastische Verformung der in Kontakt stehenden Körper und liefert die Basis, um den Einfluss der Schmierung auf Zahnrad- und Wälzlagerschäden zu berechnen.
Das tribologische System in TM 260.02 ermöglicht eine anschauliche Darstellung des elasto-hydrodynamischen Verhaltens von Schmierfilmschichten. Dazu wird der Schmierfilm zwischen einer Kugel und einer Glasscheibe bestimmt und anschaulich mit Hilfe eines Auflichtmikroskops untersucht. Das Versuchsgerät enthält als Reibpaarung eine rotierende Glasscheibe und eine Stahlkugel, die von der Unterseite gegen die Glasscheibe gedrückt wird. Die Anpresskraft zwischen den Reibpartnern kann über einen Hebel stufenlos eingestellt werden. Zwischen der Kugel und der Glasscheibe befindet sich im Berührungspunkt ein Schmierfilm. Die Glasscheibe ist planparallel und dielektrisch beschichtet. Die Oberfläche der gehärteten Stahlkugel ist poliert. Das Auflichtmikroskop steht auf einem verstellbaren x-y-Kreuztisch und verfügt über einen Schärfentrieb.
Für die Versuchsdurchführung wird die Antriebseinheit TM 260 benötigt. Das Versuchsgerät wird auf dem Rahmen der Antriebseinheit schnell und einfach mit Schnellspannelementen montiert. Der Antrieb der Glasscheibe erfolgt mit Hilfe einer klemmbaren Kupplung zwischen Antriebseinheit und Getriebe. Das Anzeige- und Bediengerät der Antriebseinheit zeigt Anpresskraft und Drehzahl an und ermöglicht die stufenlose Einstellung der Drehzahl.
Im Versuch durchdringen die Lichtwellen des Auflichtmikroskops die Glasscheibe und den Schmierfilm und werden von der Oberfläche der Stahlkugel reflektiert. Die Lichtwellen werden im Schmierfilm gebrochen, so dass farbige Interferenzringe sichtbar werden. Die Wellenlänge des Lichts nimmt mit der veränderlichen Dicke des Schmierfilms zu oder ab. Die Bestimmung der Schmierfilmdicke erfolgt visuell über die Farben der entstehenden Interferenzringe. Eine Messung der Anpresskraft erfolgt mit einem Kraftaufnehmer.