Die Absorption dient der Abtrennung einer oder mehrerer Gaskomponenten aus einem Gasstrom mit Hilfe eines Lösungsmittels. Die selektive Absorption ist ein wichtiges technisches Verfahren zur Reinigung von Gasgemischen. Mit CE 405 können die grundlegenden Vorgänge am System Wasser-Sauerstoff-Stickstoff untersucht werden.
Ein Verdichter fördert Umgebungsluft von unten in die Absorptionskolonne. Am Rand der Absorptionskolonne fließt Wasser als dünner Film herab. Die Luft strömt in der Kolonne zentral aufwärts. Ein Teil des Sauerstoffs der Luft wird in dem Wasserfilm gelöst. Der Luftstrom tritt oben aus der Kolonne aus. Das Wasser mit dem gelösten Sauerstoff verlässt die Kolonne unten und fließt in einen Behälter. Eine Pumpe fördert das Wasser mit dem gelösten Sauerstoff zum Kopf der Desorptionskolonne.
Die Desorptionskolonne ist ein einfaches Rohr, in dem das Wasser abwärts strömt. Aus einer Druckgasflasche tritt Stickstoff am Fuß der Kolonne ein. Der Stickstoff steigt in Form von dispers verteilten Blasen im Wasser nach oben. Der Partialdruck des Sauerstoffs im Wasser ist höher als der Partialdruck in der Gasphase (Stickstoff). Aus diesem Grund tritt ein Teil des Sauerstoffs aus dem Wasser in die Gasphase über (Strippung). Durch diesen Vorgang wird die Aufnahmefähigkeit des Wassers für Sauerstoff erhöht. Eine Pumpe fördert das so regenerierte Lösungsmittel zurück zum Kopf der Absorptionskolonne. Transparente Materialien erlauben die optimale Beobachtung der Vorgänge in beiden Kolonnen.
Ventile und Durchflussmesser erlauben die Einstellung des Luft- und Lösungsmittelstroms. Die Sauerstoffkonzentration und die Temperatur vor und nach der Absorptionskolonne werden kontinuierlich erfasst und digital angezeigt. Die Messwerte können gleichzeitig über eine direkte LAN-Anbindung auf einen PC übertragen werden und dort mit Hilfe der GUNT-Software ausgewertet werden.