Reaktionsturbinen gehören zu den Überdruckturbinen, bei denen das Arbeitsmedium vor dem Laufrad einen höheren statischen Druck als hinter dem Laufrad hat. Bei reinen Reaktionsturbinen mit einem Reaktionsgrad von eins wird die gesamte Druckenergie im Laufrad in Bewegungsenergie umgesetzt. Mit dem druckluftbetriebenen Versuchsgerät lassen sich Analogien zu Turbinen, die mit Dampf oder Wasser angetrieben werden, nachvollziehen.
HM 272 ist eine einstufige, reine Reaktionsturbine mit waagerechter Welle. Das Turbinenlaufrad hat vier Austrittsdüsen und ist in ein transparentes Gehäuse eingebaut. Die Druckluft strömt radial durch das Laufrad und wird beim Austritt durch die Austrittsdüsen entspannt und beschleunigt. Der austretende Luftstrahl treibt das Turbinenlaufrad nach dem Rückstoßprinzip an. Eine Wirbelstrombremse dient zur Belastung der Turbine.
Die Drücke am Eintritt und Austritt der Turbine werden an Manometern angezeigt. Das Drehmoment der Turbine wird über eine Kraftmessung an der Wirbelstrombremse ermittelt. Die Messung der Drehzahl erfolgt mit einem optischen Drehzahlaufnehmer. Drehmoment, Drehzahl und Temperaturen werden digital angezeigt. Der Luftdurchfluss wird mit einem Schwebekörper-Durchflussmesser gemessen und über ein Ventil eingestellt.
Die Turbine ist mit einem Magnetventil gegen Überdrehzahl gesichert.