Spannungshypothesen finden in der Festigkeitslehre Verwendung, wenn Vergleichsspannungen bei zusammengesetzten ungleichen Spannungen berechnet werden.
Folgende Spannungshypothesen, die Werkstoffeigenschaften berücksichtigen, haben sich in der Praxis bewährt: Normalspannungshypothese, Gestaltänderungshypothese und Schubspannungshypothese.
Mit dem Versuchsgerät WP 130 werden diese Vergleichsspannungshypothesen an Proben aus verschiedenen Metallen überprüft. Dazu wird in einem Punkt der Probe ein mehrachsiger Spannungszustand erzeugt und die auftretende Verformung gemessen.
Die Probe wird auf einer Seite an den feststehenden Rahmen geklemmt. An der anderen Seite wird eine Belastungsplatte an die Probe geklemmt. Am äußeren Umfang der Platte wird ein Gewicht angebracht. Mit einem Ausgleichsgewicht werden das Eigengewicht der Platte und das aufgebrachte Gewicht kompensiert. Damit treten nur Normal- sowie Schubspannungen in einem Punkt der Probe auf und Querkräfte werden vermieden.
Die Belastungsplatte besitzt eine Rastereinteilung, so dass Gewichte in 15°-Schritten befestigt werden können. Damit werden reine Biege- und Verdrehmomente sowie kombinierte Belastungsmomente realisiert. Diametral gegenüber dem Gewicht sind auf der Belastungsplatte Messpunkte für die Verformungsmessung vorgesehen. Somit kann die Verformung an der Stelle der größten Auslenkung gemessen werden.
Die Teile des Versuchs sind übersichtlich und gut geschützt in einem Aufbewahrungssystem untergebracht.