Riemengetriebe sind Maschinenelemente und gehören im Bereich der Übertragungs- bzw. Umformerelemente zu den Zugmitteltrieben. Ihre Aufgabe ist es, Drehmoment und Drehzahl zwischen Führungsgliedern wie Rädern oder Scheiben zu übertragen. Die Übertragung der Bewegung erfolgt über Zugmittel, die nur Zugkräfte aufnehmen können. Dabei übertragen Zahnriemen und Ketten Bewegungen formschlüssig. Zugmittel wie Seile, Flach- und Keilriemen ermöglichen dagegen eine kraftschlüssige Übertragung.
Die Übertragung der Umfangskraft zwischen Riemen und Scheibe erfolgt beim kraftschlüssigen Riemengetriebe nach dem Prinzip der Seilreibung.
Grund für die Entstehung von Seilreibung sind tangentiale Haftkräfte an den Stellen, an denen das Seil das Rad bzw. die Scheibe berührt. Für die Berechnung der Seil- und Riemenreibung wird die sogenannte Seilreibungsformel nach Eytelwein herangezogen.
Das Versuchsgerät TM 220 ermöglicht die experimentelle Untersuchung von Riemengetrieben und der Riemenreibung. Kern des Versuchsgerätes ist eine gusseiserne Scheibe, an deren Umfang sich Nuten für Keil- und Flachriemen befinden. Die Scheibe ist kugelgelagert und wird mit einer Handkurbel angetrieben. Ihre Schwungmasse begünstigt die gleichmäßige Drehung der Scheibe. Auf der Scheibe reiben die Riemen in einem Umschlingungswinkel zwischen 30° und 180°. Der Umschlingungswinkel kann in Stufen von 15° eingestellt werden.
Zwei Federwaagen erfassen die Zugkräfte an den jeweiligen Riemenenden. Dabei kann die Riemenvorspannung präzise mit einer Gewindespindel eingestellt werden.
Zwei Flachriemen aus verschiedenen Werkstoffen, ein Keilriemen und ein Seil sind im Lieferumfang enthalten. In Versuchen werden verschiedene Riemenformen und -werkstoffe miteinander verglichen sowie der Einfluss des Umschlingungswinkels untersucht.
Zusätzlich kann bei Keilriemen die Auswirkung der Nutform auf den Reibungskoeffizienten untersucht werden.