Bei der Erzeugung von Dampf durchläuft das zu verdampfende Medium verschiedene Strömungsformen in Abhängigkeit des Wärmeübertragungsbereichs. Das Medium strömt als Flüssigkeit in einen Rohrverdampfer und verlässt den Rohrverdampfer als überhitzter Dampf. In der Praxis wird der in großen Anlagen erzeugte Wasserdampf z.B. für Heizkraftwerke oder Maschinenantriebe genutzt. Für die Auslegung von Dampferzeugern ist die Kenntnis des Verdampfungsprozesses mit Siedekrisen wichtig, um einen sicheren Betrieb gewährleisten zu können. Siedekrisen entstehen durch eine plötzliche Verschlechterung des Wärmeübergangs, wodurch die hohe Wärmestromdichte zu einem gefährlichen Anstieg der Wandtemperatur führt.
Mit der Versuchsanlage WL 210 kann der Verdampfungsprozess in den verschiedenen Strömungsformen untersucht und sichtbar gemacht werden. Dazu wird eine Verdampfungsflüssigkeit, R1233zd, in einem Rohrverdampfer aus Glas erhitzt. Diese Flüssigkeit hat gegenüber Wasser den Vorteil, dass der Siedepunkt bei ca 18°C (1013hPa) liegt, wodurch der gesamte Verdampfungsprozess bei deutlich niedrigeren Temperaturen und geringer Heizleistung stattfindet. Der Druck kann über den Kühlkreislauf variiert werden. Mit Hilfe einer Wasserstrahlpumpe kann der Verdampfungskreislauf evakuiert werden.