Kurvengetriebe spielen im Maschinenbau eine wichtige Rolle bei der Wandlung von rotierender in oszillierende Bewegung. Die häufigste Anwendung finden Kurvengetriebe bei der Betätigung von Ventilen im Motorenbau. Dieser Anwendungsfall ist hochdynamisch: die Ventile müssen in kürzester Zeit geöffnet und wieder geschlossen werden. Dabei darf der Kontakt zwischen dem Ventil und einem Nocken (Kurvenglied) nicht verloren gehen, unkontrollierte Schwingungsvorgänge, das sogenannte Ventilflattern, mit möglichen Motorschäden wären die Folge.
Das Versuchsgerät GL 112 ermöglicht die dynamische Untersuchung eines Kurvengetriebes bei verschiedenen Drehzahlen. Vier typische Kurvenglieder in Nockenform mit dazu passenden Eingriffsgliedern werden hinsichtlich ihres Bewegungsverhaltens verglichen. Eine Masse und eine Feder simulieren das Ventil. Durch Variation von Federsteifigkeit, Federvorspannung und oszillierender Masse können die dynamischen Grenzen der jeweiligen Kurvenglieder untersucht werden. Mit Hilfe eines Stroboskops (nicht im Lieferumfang enthalten) können der Bewegungsvorgang sowie das Abheben von Kurvengliedern eindrucksvoll gezeigt werden.
Eine mit dem Kurvenglied synchronisierte Schreibvorrichtung zeichnet die tatsächliche Erhebungskurve des Kurvengetriebes auf. Ein drehzahlgeregelter Antriebsmotor mit großer Schwungmasse erzeugt eine möglichst konstante Drehzahl. Durch die offene Bauweise ist der Bewegungsvorgang in allen Einzelheiten gut sichtbar.
Eine transparente Schutzhaube sorgt für einen sicheren Betrieb. Das Versuchsgerät ist für die Demonstration in der technischen Ausbildung bestimmt. Für die Verwendung als Prüfstand im Bereich Dauerversuch/Tribologie ist es nicht geeignet.