Ein Rahmen ist ein geknickter Träger mit biegesteifen Ecken, der ein so genanntes Lichtraumprofil bildet. Das bedeutet, dass er eine Spannweite überwindet und gleichzeitig Höhe bildet.
SE 110.20 enthält einen typischen U-förmigen Rahmen, so wie er beispielsweise beim Hallenbau verwendet wird. Ein Ende wird eingespannt, das andere Ende kann lose gelagert werden. Wenn das nicht eingespannte Ende frei bleibt, wird der statisch bestimmte Rahmen untersucht. Ein Loslager am nicht eingespannten Ende erzeugt einen statisch überbestimmten Rahmen. Der Rahmen wird mit Gewichten belastet. Die Lastangriffspunkte sind verschiebbar. Zwei Messuhren erfassen die Verformungen des Rahmens unter Last.
Durch die Anwendung verschiedener Verfahren (Elastizitätstheorie 1. Ordnung, Superpositionsprinzip der Mechanik und Prinzip der virtuellen Arbeit) werden die Biegemomentverläufe für den statisch bestimmten und überbestimmten Rahmen ermittelt. Aus diesen Verläufen und einer Tafel für Integrale (Koppeltafel) wird die Differentialgleichung der Biegelinie aufgestellt. Aus der Biegelinie und ihren Ableitungen lassen sich Verschiebungen und die Auflagerkraft am Loslager berechnen.
Mit einem zweiten, S-förmigen Rahmen kann man zeigen, dass die verschiedenen Verfahren auf jede Art von Rahmen anwendbar sind.
Die Teile des Versuchs sind übersichtlich und gut geschützt in einem Aufbewahrungssystem untergebracht. Die gesamte Versuchsanordnung wird in dem Rahmen SE 112 aufgebaut.