Das Planetengetriebe ist eine spezielle Bauform der Zahnradgetriebe, bei dem mehrere Planetenräder um ein zentral angeordnetes Sonnenrad kreisen. Die Planetenräder werden auf einem Planetenträger gelagert und greifen formschlüssig in ein innenverzahntes Hohlrad. Drehmoment und Leistung werden auf mehrere Planetenräder verteilt. Sonnenrad, Planetenträger oder Hohlrad können jeweils treibend, angetrieben oder festgestellt sein. Planetengetriebe werden im Fahrzeug- und Schiffsbau, sowie für stationäre Zwecke im Turbinen- und allgemeinen Maschinenbau verwendet.
Mit GL 212 wird das dynamische Verhalten bei einem zweistufigen Planetengetriebe untersucht. Der Versuchsstand enthält zwei Planetenradsätze mit je drei Planetenrädern. Das Hohlrad der 1. Stufe ist mit dem Planetenradträger der 2. Stufe gekoppelt. Durch Festhalten einzelner Räder lassen sich insgesamt vier verschiedene Übersetzungen einstellen. Das Getriebe wird über eine Seiltrommel und einen variablen Gewichtsatz beschleunigt. Der Gewichtssatz wird über ein Handrad aufgezogen, eine Sperrklinke verhindert den ungewollten Ablauf des Gewichtes. Ein Klemmrollenfreilauf ermöglicht ein freies Weiterdrehen nach Ablauf des Gewichtes. Das Gewicht wird mit einem Stoßdämpfer aufgefangen. Eine transparente Schutzhaube verhindert versehentliches Berühren der drehenden Teile.
Um die wirksamen Drehmomente bestimmen zu können, wird zur Kraftmessung die Durchbiegung an Biegebalken erfasst. Induktive Drehzahlaufnehmer an allen Abtriebszahnrädern ermöglichen die Messung der Drehzahlen. Die Messwerte werden über USB direkt auf einen PC übertragen und dort mit Hilfe der mitgelieferten Software grafisch dargestellt. Aus den Diagrammen lässt sich die Winkelbeschleunigung ablesen. Wirksame Massenträgheitsmomente werden über die Winkelbeschleunigung bestimmt.