Bei der hydrodynamischen Lagerung sind Welle und Lagerschale während des Betriebs durch einen tragenden Schmierfilm berührungsfrei voneinander getrennt. Der Druck im Schmierfilm wird beim hydrodynamischen Gleitlager durch die Relativbewegung zwischen Lagerschale und Welle erzeugt. Zur Bewertung der tribologischen Vorgänge in der Lagerschale eines Gleitlagers ist die Position der Welle in Abhängigkeit der Drehzahl und der Last von Bedeutung.
Der Versuchsstand TM 290 bietet die Untersuchung eines hydrodynamisch geschmierten Radialgleitlagers. Fünf Wellen mit unterschiedlichen Durchmessern ermöglichen die Bewertung des Betriebsverhaltens in Abhängigkeit des Lagerspiels.
Die radiale Belastung des Gleitlagers wird über ein Handrad aufgebracht und elektronisch gemessen. Ebenso wird das Reibungsmoment mit einem Kraftaufnehmer gemessen. Der Antrieb der Welle erfolgt über einen Drehstrommotor. Die Drehzahl ist stufenlos über einen Frequenzumrichter einstellbar und wird digital angezeigt. Mit Hilfe eines Reglers wird die Öltemperatur eingestellt.
Induktive Wegaufnehmer erfassen die Relativbewegung der Welle im Lager. Diese Messung ermöglicht das Aufzeichnen einer Ortskurve der Welle in Abhängigkeit von Last und Drehzahl. Die Position wird an je vier Punkten der Welle in X- und Y-Richtung gemessen, gemittelt und angezeigt.
Öltemperatur, Öldruck und Ölspitzendruck im Lager werden mit weiteren Aufnehmern erfasst. Die Messwerte werden an digitalen Anzeigen abgelesen und können gleichzeitig über USB direkt auf einen PC übertragen und dort mit Hilfe der mitgelieferten Software ausgewertet werden.