Um Temperaturen zu messen, werden verschiedene physikalische Vorgänge genutzt. Temperaturen können auf direktem Wege, z.B. durch die Ausdehnung eines Messmediums auf einer Skala abgelesen werden. In der Industrie werden Temperaturen häufig elektronisch erfasst. Der Vorteil der elektronischen Erfassung liegt in der einfachen Weiterverarbeitung bzw. Übertragung von elektrischen Signalen zu entfernten Stellen (Regler, externe Anzeigen).
Mit dem Versuchsstand WL 920 lassen sich verschiedene Verfahren der Temperaturmessung durchführen und vergleichen. Die Untersuchung von nichtelektrischen Verfahren erfolgt mit einem Flüssigkeitsthermometer und einem Bimetallthermometer. Für elektrische Temperaturerfassung sind ein Thermoelement Typ K, ein Widerstandsthermometer Pt100 und ein Thermistor NTC mitgeliefert. Zur Messung der relativen Luftfeuchte dient ein Psychrometer mit zwei Flüssigkeitsthermometern.
Die zu untersuchenden Temperaturaufnehmer werden an einer höhenverstellbaren Vorrichtung oberhalb des Versuchsbehälters befestigt. Ein Gebläse sorgt für annähernd konstante Umgebungsverhältnisse. Ein zweiter Behälter mit elektronisch geregeltem Heizer liefert Wassertemperaturen bis ca. 80°C. Das beheizte Wasser mit vorgegebener Temperatur wird in den Versuchsbehälter geleitet. Durch Absenken der höhenverstellbaren Vorrichtung werden für Messungen die Temperaturaufnehmer in das Wasser eingetaucht. Um die Ansprechverhalten zu variieren, können die Temperaturaufnehmer des Thermoelementes und des Widerstandsthermometers in Tauchhülsen aus Kupfer oder Edelstahl gesteckt werden.
Die Messwerte von Flüssigkeitsthermometer, Bimetallthermometer und Psychrometer werden analog abgelesen. Die Messwerte der elektrischen Temperaturaufnehmer werden digital angezeigt und zusätzlich über USB direkt auf einen PC übertragen. Mit Hilfe der mitgelieferten GUNT-Software werden die Temperaturen in einem Messschrieb über der Zeit protokolliert und so das unterschiedliche Zeitverhalten dokumentiert. Definierte Temperatursprünge sowie stationäres und instationäres Temperaturverhalten können untersucht werden.